Psalms 103

1Von David. / Preise Jahwe, o meine Seele, / Und all mein Innres
Damit sind gemeint das Herz, die Nieren usw., die nach biblischer Anschauung nicht nur dem leiblichen, sondern auch dem seelisch-geistigen Leben dienen.
seinen heiligen Namen!
2Preise Jahwe, o meine Seele, / Und vergiß nicht all seiner Segenstaten! 3Er vergibt dir all deine Missetat,
Die sündenvergebende Gnade ist dem Dichter die höchste aller göttlichen Segenswohltaten.
/ Schafft all deiner Krankheit Heilung.
4Er erlöset dein Leben vom Tode, / Krönt dich mit Huld und Erbarmen.
Gottes Huld und Erbarmen schmücken den Frommen wie eine Krone.
5Er sättigt dein Alter
Die Bedeutung des hier gebrauchten hebräischen Wortes ist unsicher.
mit Gutem, / So daß deine Jugend sich wieder erneut / Wie eines Adlers Gefieder.
Bei dem Adler erneuert sich das Gefieder alljährlich.
6Heilstaten vollführet Jahwe, / Recht schafft er allen Bedrückten. 7Mose tat er seine Wege
Seine Gesetze.
kund, / Israels Söhnen sein herrliches Tun.
Vor allem während der Wüstenwanderung. — Was in diesem herrlichen Tun Gottes leuchtend hervortritt, das wird in V8 nach 2Mo 34:6 ausgesprochen.
8Barmherzig und gnädig ist Jahwe, / Langmütig und reich an Huld.
Was in V8 von Gott gerühmt wird, das ist auch immer in der Geschichte Israels deutlich zutage getreten (s. V9-13).
9Er hat nicht für immer gehadert / Und nicht auf ewig gezürnt. 10Nicht nach unsern Sünden hat er uns gelohnt, / Uns nicht vergolten nach unsern Vergehn. 11Sondern so hoch der Himmel ist über der Erde, / So mächtig war seine Huld bei den Frommen.
Wörtlich: "über die, die ihn fürchten".
12So weit der Osten vom Westen ist, / Hat er unsre Frevel von uns entfernt. 13Wie sich ein Vater der Kinder erbarmt, / Hat Jahwe sich stets erbarmt seiner Frommen.
Wörtlich: "derer, die ihn fürchten".
14Er weiß ja, wie schwach wir sind, / Er gedenket daran: wir sind Staub. 15Eines Sterblichen Tage sind wie Gras, / Wie des Feldes Blume, so
So kurze Zeit nur.
blüht er.
16Fährt über sie ein Windstoß, so ist sie dahin, / Und es kennt sie nicht mehr ihre Stätte. 17Doch Jahwes Gnade erzeigt sich auf ewig an seinen Frommen,
Wörtlich: "ist von Ewigkeit bis in Ewigkeit über denen, die ihn fürchten".
/ Seine Treue erfahren in jedem Geschlecht
18Alle, die seinen Bund bewahren / Und seiner Gebote gedenken, sie zu erfüllen. 19Jahwe hat seinen Thron im Himmel errichtet, / Sein Königtum herrscht über alles.
Weil Gott der König des ganzen Weltalls ist, darum werden nun auch die Geschöpfe im Himmel und auf Erden zu seinem Lobpreis aufgefordert.
20Preist Jahwe, ihr seine Engel, / Ihr Helden an Kraft, die ihr sein Gebot vollführt, / Indem ihr dem Ruf seines Wortes gehorcht!
Indem die Engel Gottes Befehl vernehmen, führen sie ihn auch sofort aus.
21Preist Jahwe, ihr seine Heere alle,
Hier sind wohl nicht die Engel gemeint, sondern die Gestirne, die ja auch Gott nach seinem Willen in bestimmter Ordnung dienen. vgl. 1Mo 1:16-18, Ps 136:7-9, 19:2,6
/ Seine Diener, die ihr seinen Willen vollstreckt!
22Preist Jahwe, ihr seine Werke all, / An jedem Ort seines Herrschaftsgebiets! / Preise Jahwe auch meine Seele!
Der letzte Ton dieses Lobgesanges stimmt mit dem ersten überein (V1). — Ps. 103 verkündet die Vaterliebe Gottes; so enthält er schon etwas von der beseligenden Wahrheit: "Gott ist die Liebe," die uns erst im Neuen Bund so überwältigend entgegentritt. Der Dichter — sei es nun David oder ein anderer — erhebt sich im festen Vertrauen auf Gottes Gnade und Erbarmung freudig über alle Leiden dieser Zeit, und sein Lied erinnert an den Siegesruf des Apostels Paulus in Rö 8:38-39.
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